Angenommen, es gibt einen Hundebesitzer, der eine unkastrierte Hündin hat, die entweder gewollt und geplant oder auch ungeplant gedeckt wird. Sie hat einmal einen Wurf, zieht die Jungen liebevoll auf, alle Welpen, vielleicht bis auf einen, werden an Interessierte verschenkt oder verkauft. Für eine Hündin ist es bestimmt eine gute Erfahrung, und es gehört zur biologisch artgerechten Haltung, einem Tier alle Stufen seines natürlichen Lebens zu ermöglichen. Dazu gehört auch die Reproduktion. Aber diese kann auch Risiken bergen, wenn es beispielsweise Komplikationen bei der Geburt gibt, die Welpen erkranken oder man nicht genügend Abnehmer für alle Junghunde findet und am Ende statt einem oder höchstens zwei dann doch fünf Hunde sein Eigen nennt.
Wenn man Hunde züchtet, kennt man die Risiken und kann professionell damit umgehen. Es gibt große Zuchtbetriebe, in denen die Hunde zwar tierschutzkonform gehalten werden, aber nicht die liebevolle Fürsorge erfahren, wie es bei einem Züchter, der vielleicht zweimal im Jahr einen Wurf großzieht, der Fall ist.
Wenn man züchten will
Will man selbst eine Hundezucht gründen, muss man sich zunächst überlegen, welche Rassen man züchten möchte. Um den Hunden gerecht zu werden, muss ihnen genügend Platz zur Verfügung stehen, das sollte auch mindestens ein eigener Raum im Haus sein. Will man mit mehr als einer Rasse züchten, ist auch der Platzbedarf entsprechend größer, damit man keine unliebsamen Vermischungen erlebt. Man sollte sich über das normale Maß mit Hunden auskennen oder wenigstens eine fachkundige Person in nächster Nähe haben. Ausreichende Kenntnisse über die Rasse, mit der man züchten möchte, verstehen sich von selbst.
Beim Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) e. V. kann man sich über die Hundezucht informieren. Aber auch die verschiedenen Rassehundvereine haben gute Informationsseiten und helfen gerne weiter. Grundsätzlich gilt: Die Tiere, die man zur Zucht verwenden möchte, müssen gesund sein und ein gutes Alter haben. Bei Hündinnen ist geregelt, wie oft sie innerhalb eines Jahres und in ihrem ganzen Leben werfen dürfen, ebenso dürfen Rüden nur eine begrenzte Anzahl an Deckakten vollziehen. Diese Beschränkungen werden gemacht, um die Gesundheit der Tiere erhalten zu können, aber auch, um den Genpool nicht mit übermäßig vielen Welpen einer bestimmten Linie zu überlasten. Je nach Rasse und Verein, unter dessen Ägide man züchtet, müssen die Hunde gekört sein, bevor sie zur Zucht zugelassen werden. Es kann aber auch sein, dass mehr Augenmerk auf eine umfangreiche genetische Untersuchung gelegt wird.